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Global Strategy 4Q 2022

Global Strategy 4Q 2022


Anhaltend hohe Inflationsraten und deutlich gestiegene Zinsen belasten die wirtschaftliche Dynamik und erhöhen die Volatilität an den Finanzmärkten. Hinzu kommen geopolitische Spannungen, die sichere Hafen-Flüsse begünstigen. Wir erachten mittlere und längere Laufzeiten von US-Staatsanleihen als attraktiv bewertet, bei risikoreicheren Veranlagungen sollte man diversifiziert investieren. Am Aktienmarkt erwarten wir eine volatile Seitwärtsbewegung. Wir empfehlen, defensive Sektoren überzugewichten.

Konjunktur: Die anhaltend hohe US-Inflation schwächt die Realeinkommen der Haushalte und stark gestiegene Zinsen wirken sich negativ auf Investitionen aus, besonders auf den Immobilienmarkt. Der Arbeitsmarkt in den USA ist immer noch robust mit einer niedrigen Arbeitslosenrate und einer hohen Nachfrage nach Arbeitskräften. Der Höhepunkt der US-Inflation könnte erreicht sein, ein deutlicheres Absinken erwarten wir erst ab Frühling 2023. Die Konjunktur der Eurozone leidet ebenfalls unter der hohen Inflation, wenngleich sich die treibende Kräfte etwas anders darstellen. Insbesondere die seit 2021 rasant gestiegenen Gas- und Strompreise erreichen nun mit einer zeitlichen Verzögerung Haushalte und Unternehmen, von denen eine wachsende Anzahl auf staatliche Unterstützung zur Abmilderung höherer Kosten angewiesen ist. Für 2023 prognostizieren wir angesichts des schwierigen Umfelds eine deutlich geringere Wachstumsdynamik des Eurozone-BIP. Die Inflationsdynamik sollte im kommenden Jahr nachlassen, unsere Basisannahme sind im Durchschnitt niedrigere Energiepreise.

Anleihen: Die US-Fed ist dabei, ihre Geldpolitik weiterhin zügig zu straffen, zumal anhaltend hohe Inflationsraten und ein robuster Arbeitsmarkt ein schnelles Vorgehen rechtfertigen. Der Zinsanhebungszyklus ist zwar noch nicht beendet, allerdings stellt sich vermehrt die Frage, wann der Zins-Höhepunkt erreicht sein wird. Bereits seit einiger Zeit ist die Renditestrukturkurve invers und spiegelt damit Erwartungen von wieder sinkenden Zinsen wider. Der US-Anleihemarkt war während der letzten Monate sehr volatil, der Markt sucht nach Orientierung. Die Bewertung mittlerer und längerer Laufzeiten ist derzeit attraktiv. Angesichts des immer noch unterstützenden Zinsniveaus hat die EZB eine rasche Straffung ihrer Geldpolitik eingeleitet. Bis wohin die Zinsen angehoben werden, wird maßgeblich vom Fortgang der Energiekrise abhängen. Die Anleihenmärkte werden durch Abwärtsrisiken für die Konjunktur und Aufwärtsrisiken für die Inflation weiterhin volatil bleiben. Eine Stabilisierung wird wohl erst einsetzen, wenn ein Ende der Zinsanhebungen besser abschätzbar wird.

Währungen: Das unsichere geopolitische Umfeld und die Energiekrise belasten insbesondere den Euro, sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Schweizer Franken. Letztere gelten als sichere Hafen-Währungen. Eine Entspannung an den europäischen Energiemärkten würde den Euro unterstützen. Real negative Renditen stützen weiterhin den Goldpreis.

Aktien: Der globale Aktienmarkt sollte im 4Q seitwärts tendieren, bei hoher Volatilität. Wir erwarten eine positive Performance des US-amerikanischen Aktienmarktes und eine negative Performance in Europa. Defensive Sektoren wie Gesundheit oder der nicht-zyklische Konsum sollten im aktuellen Umfeld übergewichtet werden. Ebenso sind Qualitätsaktien mit hohen Dividendenrenditen attraktiv.

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2022/10/05 / Erste Group Research

Global Strategy 4Q 2022


Anhaltend hohe Inflationsraten und deutlich gestiegene Zinsen belasten die wirtschaftliche Dynamik und erhöhen die Volatilität an den Finanzmärkten. Hinzu kommen geopolitische Spannungen, die sichere Hafen-Flüsse begünstigen. Wir erachten mittlere und längere Laufzeiten von US-Staatsanleihen als attraktiv bewertet, bei risikoreicheren Veranlagungen sollte man diversifiziert investieren. Am Aktienmarkt erwarten wir eine volatile Seitwärtsbewegung. Wir empfehlen, defensive Sektoren überzugewichten.

Konjunktur: Die anhaltend hohe US-Inflation schwächt die Realeinkommen der Haushalte und stark gestiegene Zinsen wirken sich negativ auf Investitionen aus, besonders auf den Immobilienmarkt. Der Arbeitsmarkt in den USA ist immer noch robust mit einer niedrigen Arbeitslosenrate und einer hohen Nachfrage nach Arbeitskräften. Der Höhepunkt der US-Inflation könnte erreicht sein, ein deutlicheres Absinken erwarten wir erst ab Frühling 2023. Die Konjunktur der Eurozone leidet ebenfalls unter der hohen Inflation, wenngleich sich die treibende Kräfte etwas anders darstellen. Insbesondere die seit 2021 rasant gestiegenen Gas- und Strompreise erreichen nun mit einer zeitlichen Verzögerung Haushalte und Unternehmen, von denen eine wachsende Anzahl auf staatliche Unterstützung zur Abmilderung höherer Kosten angewiesen ist. Für 2023 prognostizieren wir angesichts des schwierigen Umfelds eine deutlich geringere Wachstumsdynamik des Eurozone-BIP. Die Inflationsdynamik sollte im kommenden Jahr nachlassen, unsere Basisannahme sind im Durchschnitt niedrigere Energiepreise.

Anleihen: Die US-Fed ist dabei, ihre Geldpolitik weiterhin zügig zu straffen, zumal anhaltend hohe Inflationsraten und ein robuster Arbeitsmarkt ein schnelles Vorgehen rechtfertigen. Der Zinsanhebungszyklus ist zwar noch nicht beendet, allerdings stellt sich vermehrt die Frage, wann der Zins-Höhepunkt erreicht sein wird. Bereits seit einiger Zeit ist die Renditestrukturkurve invers und spiegelt damit Erwartungen von wieder sinkenden Zinsen wider. Der US-Anleihemarkt war während der letzten Monate sehr volatil, der Markt sucht nach Orientierung. Die Bewertung mittlerer und längerer Laufzeiten ist derzeit attraktiv. Angesichts des immer noch unterstützenden Zinsniveaus hat die EZB eine rasche Straffung ihrer Geldpolitik eingeleitet. Bis wohin die Zinsen angehoben werden, wird maßgeblich vom Fortgang der Energiekrise abhängen. Die Anleihenmärkte werden durch Abwärtsrisiken für die Konjunktur und Aufwärtsrisiken für die Inflation weiterhin volatil bleiben. Eine Stabilisierung wird wohl erst einsetzen, wenn ein Ende der Zinsanhebungen besser abschätzbar wird.

Währungen: Das unsichere geopolitische Umfeld und die Energiekrise belasten insbesondere den Euro, sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Schweizer Franken. Letztere gelten als sichere Hafen-Währungen. Eine Entspannung an den europäischen Energiemärkten würde den Euro unterstützen. Real negative Renditen stützen weiterhin den Goldpreis.

Aktien: Der globale Aktienmarkt sollte im 4Q seitwärts tendieren, bei hoher Volatilität. Wir erwarten eine positive Performance des US-amerikanischen Aktienmarktes und eine negative Performance in Europa. Defensive Sektoren wie Gesundheit oder der nicht-zyklische Konsum sollten im aktuellen Umfeld übergewichtet werden. Ebenso sind Qualitätsaktien mit hohen Dividendenrenditen attraktiv.

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